Die Vorteile des Wasserstoffantriebs
Inzwischen forschen immer mehr Auto-Hersteller an der Hydrogentechnik – und wir haben mit dem Hyundai Nexo bereits ein modernes Wasserstoff-SUV im Angebot. Und das hat einige Vorteile zu bieten.
Große Reichweite
Im Gegensatz zu batterieelektrischen Fahrzeugen, die ihren Strom in schweren und aufwendig produzierten Akkus mit sich herumtragen und aufgrund der jeweiligen Akku-Kapazität in ihrem Bewegungsradius eigeschränkt sind, können Wasserstofffahrzeuge mit einer hohen, reisetauglichen Reichweite punkten. Der Hyundai Nexo beispielsweise kommt mit einer Tankfüllung Hydrogen 756 Kilometer weit. Das reicht dann nach dem Volltanken locker für eine Fahrt von Hannover bis an den Alpenrand – und die täglichen Pendel-, Einkaufs- und Kindertaxi-Fahrten mit dem Auto sind für viele Tage ohne lästiges Nachtanken gesichert.
Rasche Tankvorgänge
Wenn beim Hydrogen-Auto dann mal nachgetankt werden muss, geht das relativ einfach – und schnell! Wie bei einer herkömmlichen Zapfsäule für fossilen Kraftstoff ist der Tank nach etwa drei bis fünf Minuten gefüllt. Das Hydrogen wird dabei in speziellen, isolierten und doppelwandigen Tanks vor und hinter der Hinterachse im aufprallgeschützten Bereich der Karosserie gespeichert.
Ein Kilo „H“ kostet derzeit (Stand Oktober 2022) 12,85 Euro und mit dem einen Kilo kommt man etwa 100 Kilometer weit. Wir erklären Ihnen im Verlaufe des Textes, wo Sie Ihr Hydrogen-Auto in Hannover und Region betanken können.
Lokal emissionsfrei
Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnik stoßen im Betrieb keinen Feinstaub, keine Stickoxide und kein CO2 aus. Ja, tatsächlich: das Einzige, was so ein Auto emittiert, also was „hinten raus“ kommt, ist Wasser(dampf)! Wurde der mitgeführte Wasserstoff zudem mit Hilfe erneuerbarer Energien produziert, ist man mit dem Auto nicht nur lokal, sondern generell absolut CO2-neutral unterwegs. Und: Der für die Stromerzeugung notwendige Sauerstoff wird aus der Umgebungsluft angesaugt und anschließend zu 99,9 Prozent von Feinstaubpartikeln gereinigt wieder abgegeben – Hydrogenfahrzeuge vermeiden also nicht nur eine Schädigung von Umwelt und Klima, sondern liefern einen aktiven Beitrag für bessere Luft.
Wie funktioniert der Wasserstoff-Antrieb?
Weil Hyundai einer der Vorreiter in der Brennstoffzellen-Technik ist, haben auch wir im Autohaus Moritz schon jede Menge Erfahrung mit diesen Fahrzeugen gesammelt. Und erklären Ihnen gerne, wie sie genau funktionieren.
Dieses Windrad dort auf dem Feld erzeugt Strom. Damit Hydrogen-Fahrzeuge absolut CO2-neutral unterwegs sind, nimmt man bestenfalls diesen Strom aus erneuerbaren Energien (auch Wasserkraft oder Sonnenenergie), um folgenden Prozess durchzuführen (Achtung, Schutzbrillen auf, es wird chemisch): Mithilfe des elektrischen Stroms, ein paar nötigen Geräten und einem chemischen Trick kann gewöhnliches Wasser (H2O) in die Gase Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) aufgespalten werden. Das nennt man Elektrolyse. Bei der Elektrolyse wird also elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt. Wasserstoff besitzt eine sehr hohe Energiedichte, der Brennwert von einem Kilogramm ist mit 33 Kilowattstunden dreimal so hoch wie der Energiegehalt eines Liters Diesel oder Benzin.
Das Praktische: transportiert werden kann der erzeugte Wasserstoff gasförmig, oder besser noch unter hohem Druck in flüssiger Form, in geeigneten Behältern überall dorthin, wo er benötigt wird. Zum Beispiel zu jeder herkömmlichen Tankstelle. Zudem kann Hydrogen beliebig lange gelagert werden, seine Ressourcen sind im Grunde unendlich.
Auch ein Hydrogen-Auto ist eigentlich ein Elektroauto – nur ohne den großen Akku. Den Antrieb im Hyundai Nexo übernimmt beispielsweise ein 120 kW/163 PS starker Elektromotor (Kraftstoffverbrauch in kg/100 km Wasserstoff: innerorts 0,77, außerorts 0,89, kombiniert 0,84; CO2-Emission in g/km kombiniert: 0), dessen Kraft über ein einstufiges Reduktionsgetriebe an die Vorderräder übertragen wird. Dieser Elektromotor bezieht seine elektrische Energie aus dem Wasserstoff. Dafür gibt es die unter der Motorhaube platzierten Brennstoffzellen, von denen im bordeigenen Kraftwerk 440 Einheiten aktiv sind. In diesen findet der umgekehrte Prozess der Elektrolyse statt: Die chemische Energie des Hydrogens wird in elektrische Energie umgewandelt. Auf der einen Seite im Innern der Zellen werden die positiven Hydrogen-Atom-Bausteine (Protonen) von den negativen (Elektronen) getrennt. Die Protonen werden direkt in Richtung der Sauerstoff-Seite geleitet, die Elektronen hingegen werden gezwungen einen Umweg über den Motor zu machen. Natürlich beeilen sie sich auf die Sauerstoff-Seite zu gelangen, um sich dort mit den Protonen und den Sauerstoffatomen der Luft endlich wieder zu H2O zu verbinden. Und durch genau diesen Elektronenfluss wird der Motor angetrieben. Und als Abfallprodukt entsteht dabei lediglich Wasser.
Ähnlich wie bei einem Verbrenner gibt es bei Wasserstofffahrzeugen einen Tank. Beim Nexo sind es sogar drei, in denen insgesamt 6,33 Kilogramm Hydrogen bei 700 bar Druck gelagert werden – ohne das gute Raumangebot im Innenraum zu beeinträchtigen. Zwei der jeweils 52,2 Liter großen Hochsicherheitsbehälter befinden sich vor, ein weiterer unmittelbar hinter der Multilenker-Hinterachse im aufprallgeschützten Bereich der Karosserie. Überhaupt ist das ganze System sehr sicher: Die Wandstärke der zylinderförmigen Glasfaser-Gehäuse beträgt jeweils üppige 4,5 Zentimeter, ein zusätzliches Rahmenprofil in der Bodengruppe schützt die Tanks bei einem Unfall, ebenso wie eine feuerresistente Ummantelung, Notstopp-Ventile und Dichtheits-Sensoren, die den Zufluss des Wasserstoffs bei einem Leck sofort unterbrechen. Es gibt aber auch einen kleinen Akku an Bord: Eine Hochvolt-Batterie mit 1,56 kWh Kapazität, die als Puffer fungiert und mittels Rekuperation, also Bremsenergierückgewinnung, beim Bremsen, Ausrollen oder Bergabfahren geladen wird. Überschüssige Energie, die nicht vom Elektromotor benötigt wird, wird dort zwischengespeichert und kann zum Beispiel beim Beschleunigen unterstützen.
Und wie fahren sich solche Fahrzeuge mit Hydrogen-Antrieb? Ganz normal, wie ein herkömmlicher Verbrenner – nur leiser und lokal emissionsfrei. Von all der aufwendigen Technik bekommt man unterwegs nichts mit, geregelt werden alle Abläufe zuverlässig und völlig ohne Zutun des Fahrers von einer intelligenten Steuerelektronik.
Sie wollen das selbst mal ausprobieren? Gerne! Kommen Sie einfach zu einer Probefahrt zu uns in das Autohaus Moritz.